Lexikon

Minimal-invasive Implantologie

Implantations-Verfahren um die operative Belastung des Patienten zu verringern. Hierbei wird das Zahnfleisch für die Kieferknochendarstellung im Rahmen der Implantateinbringung nicht durch einen Schnitt eröffnet (kein "Aufklappen"), sondern der Eingangspunkt für das Implantat entweder durch eine Schleimhaut-Stanze oder sogar durch direktes Durchbohren des Zahnfleisches (für Mini-Implantate) festgelegt. Das Trauma ist durch die Schonung von Zahnfleisch und schmerzempfindlicher Knochenhaut (Periost) deutlich geringer. 
Als Voraussetzung für ein minimalinvasives Vorgehen sind insbesondere bei vollwertigen Implantatsystemen exakte Kenntnisse über den (notwendigerweise ausreichend dimensionierten) Kieferknochen im Verhältnis zur Implantatgröße und Implantatposition notwendig. Hierzu ist oftmals eine 3D-Diagnostik notwendig (DVT, Computertomographie, 3D-Bohrschablone,Navigationssysteme).

Vorteil: operatives Trauma geringer, Schmerzen und Schwellung dementsprechend ebenfalls geringer. Nachteil: erhöhte Kosten durch 3D-Diagnostik etc.; nur bei ausreichendem Knochenangebot (kein Knochenaufbau nötig) möglich. Unter solch guten Voraussetzungen ist allerdings das "normale Verfahren"  ebenfalls wenig belastend.

Bei durchmesser-reduzierten Implantaten (siehe Mini-Implantatsysteme) ist das minimal-invasive Vorgehen eher typisch, da das Verhältnis Implantatgröße:Knochenangebot meist günstig ist, was das direkte Einbringen (ohne Zahnfleischschnitt) risikoarm macht. Dazu kann man noch das geringere Knochentrauma bei Mini-Implantaten als minimal-invasives Vorgehen bezeichnen.