Zitat:
„dass andere ja froh wären, dass plötzlich neue Zähne drin sind und fertig. Nur ich bin zu empfindlich“.
Zitatende.
Hmm, das ist ein sogenanntes „Totschlagargument“ (ein Scheinargument, das anstelle eines Argumentum ad veritatem vorgebracht wird, um die Aufmerksamkeit des Diskussionsgegners vom Kern des Themas auf einen irrelevanten Nebenaspekt abzulenken), siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Totschlagargument
Sei mutig und frage ihn nach den Namen der „anderen“. Wo sind sie, die Frohen mit solchen Beschwerden? Als Gegenargument kannst du dich berufen auf die ICD-Klassifikation (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme). Da ist der Überbiss einschließlich fehlerhafter Okklusion wie folgt gelistet:
K07.- Dentofaziale Anomalien [einschließlich fehlerhafter Okklusion]
unter K07.2. Siehe https://www.icd-code.de/icd/code/K07.3.html/
Ein Abschleifen der Kronen wird nicht zum Erfolg führen. Mir sieht es nach Vollkeramik aus. Damit wäre die Politur, die den Kronen den Glanz der natürlichen Zähne bringt, futsch. Die Kronen würden stumpf aussehen. Ganz davon abgesehen, dass zu viel Material abgetragen werden müsste, was wiederum die Stabilität ruinieren würde. Außerdem würden dann auch schon die Abutments durchschimmern.
Nun ist es tatsächlich so, dass Frontzähne im Vergleich zu den Backenzähnen recht dünn sind. Die Abutments (ich gehe von dreiteiligen Implantaten mit Abutments aus Zirkonoxid aus) sind recht dick und müssen in der Prothese untergebracht werden. Bei richtiger Positionierung der Implantate würde es daher immer an der Rückseite eine Art Buckel geben – an den man sich allerdings mit der Zeit gewöhnt.
Ob mit individuell angepassten Abutments noch eine Verbesserung in der Okklusion realisiert werden kann, kann ich nicht beurteilen. Fest zementierte Kronen müssen zersägt werden, sie gehen nicht ab. Deswegen sträubt sich der Zahnarzt auch so. Für den Verlust müsste er aufkommen und das wäre für ihn ein dickes Minusgeschäft. Alles geht über verhandeln (auch mit der PKV). Ansonsten hier informieren, sehr empfehlenswert:
https://www.bagp.de/images/bagp/BAGP_Zahnbroschuere_2022.pdf
P.S. ich habe vor kurzem eine neue vierteilige Brücke (auf drei Backenzähnen plus Lücke) bekommen. Gerade hatte ich die Rechnung bezahlt, da platzte der hintere Teil ab. Ohne nur ein einziges Wort der Diskussion hat der Zahnarzt eine neue anfertigen lassen, für mich kostenlos, das sei doch selbstverständlich, meinte er.
Viel Erfolg!