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implantat nur innen angewachsen

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  • Dieses Thema hat 5 Antworten sowie 512 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 6 Monaten von Agnes aktualisiert.
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    Bettina12345
    Teilnehmer

    Habt ihr einen Rat?Ich hatte bei Zahn 14 eine beim Zahnziehen vergessene Milchzahnwurzel drinnen, die erst gefunden wurde als bei dem Zahn eine Wurzelspitzenresektion gemacht wurde. Der Zahn war dann lange überkront und hat dann immer mehr Probleme gemacht. Da aber immer alles gut aussah und man nicht genau wußte ob es der Nachbarzahn auch sein könnte (15 auch überkront wegen der Milchzahn Wurzel) hatte ich da immer wieder Probleme bis der Zahn dann auf einen Schlag super weh getan hatte und beim ziehen dann Eiter raus lief. Nachbarzähne anschleifen wollte ich nicht, daher Implantat.Es wurde dann 4 Monate gewartet.

    Frage 1: war das ev. zu kurz?
    beim ziehen hatte ich auch kein Antibiothika trotz dem Eiter bekommen.

    Dann wurde ich zum MKG geschickt, dort angeblich alles völlig unkompliziert. Beim Implantat setzen redete er dann plötzlich doch von Eigenknochenaufbau nur am Rand.

    Angeblich hätte ich keine dicke Backe bekommen sollen. Ich hatte danach aber eine Mega dicke Backe die über 14 Tage brauchte um weg zu gehen. Das lief so nicht nach seinem Plan.
    Erst so nach 4 Wochen war es dann fast weg. Dann wieder angeblich alles super.

    Zahnfleischformer eingebaut. Irgendwas von 85 innen und 71 aussen gemurmelt beim Festigkeitstest. (71 war wohl zu wenig, aber da innen 85 hat er weiter gemacht).
    Dazu hat er mir aber nix erklärt. Ich denk mir jetzt aber im Nachhinein, dass die 71 eben schon das Problem anzeigten.
    Schraube drauf drehen vom Former hat keine Schmerzen verursacht.

    Und jetzt beim Fädenziehen kommt er plötzlich, dass auf der Aussenseite beim Röntgen ein dunkler Spalt wäre an der Aussenseite und dass man da so keine Krone drauf bauen kann, weil das Implantat nur halb eingewachsen sei. An der Aussenseite war der Eiter und das Problem mit dem alten Zahn genau an der Stelle.

    Dann beraten mit seinem Chef, dann haben sie mir angeboten einen Versuch auf der Aussenseite mit künstlichem Knochen zu machen ob es da noch fest wächst und er will überhaupt erst einmal reinschauen wie groß der Spalt denn ist. Nachdem ich jetzt im Forum über diese Ersatzknochen und wie problematisch die bei ev. noch bestehenden Keimen sind hab ich das dann jetzt abgelehnt und gesagt das will ich nicht, dann soll er explantieren.

    Mein persönlicher Plan ist der, auch was ich hier gelesen habe, dass ein nur halb angewachsenes Implantat eben wieder raus muss. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende mit weiter dran rumpfuschen?
    Soll ich ihn überhaupt noch rein schauen lassen, dann muss er wieder das ganze Zahnfleisch aufschneiden? oder gleich Explantieren? oder macht das eh kaum einen Unterschied.

    Dann: beim Röntgen hat man weder den Eiter gesehen, noch hat man da jemals diese alte Milchzahnwurzel im Kiefer gesehen. Also ist den Röntgenbildern nicht immer zu trauen. Ist dann diesem Spalt zu trauen, den man gesehen hat? dem Wert von 71 kann man vermutlich trauen.

    Geplant wurde das ganze mit einem 3D Röngenbild am computer, dass das implantat gut rein passt. Gebohrt hat er aber ohne Bohrschablone.

    Was ratet ihr? Zweitmeinung? oder drauf bestehen, dass er explantiert?Aktuell hab ich keine Beschwerden. Kann auch fest auf die Backe drücken und merke nix (was mit dem vereiterten Zahn nie so war). Also kann ich auch erstmal alles so lassen und nix überstürzen und in Ruhe überlegen. Oder dem Zahn könnte ich auch länger Einheilzeit geben, wegen dem Rheuma. Würde das Sinn machen?

    Ich hab auch kein Problem da dauerhaft mit einer Zahnlücke rum zu laufen.
    Davon wurde mir aber abgeraten wegen Kieferknochenabbau…

    zu mir: bin 47 ausser die 2 Kronen wegen dem milchzahnwurzelproblem hab ich keinerlei andere Füllungen im Mund. Zahnfleisch gesund, gehe regelmäßig zur Zahnreinigung.
    habe aber sjögren syndrome und ev. lupus. also rheumatische Autoimmunerkrankung. Ich nehme kein Kortison dagegen sondern quensyl.

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  • #314560 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Röntgenbilder zu interpretieren ist eigentlich nicht so schwer. Es geht um hell und dunkel und alle Schattierungen dazwischen.

    – Implantate und Zahnfüllungen sind sehr hell, weil die Rö-Strahlen nicht hindurch gehen
    – Zähne und Zahnwurzeln sind etwas weniger hell und gut erkennbar
    – Knochen ist etwas dunkler, kann aber viele Schattierungen aufweisen. Je heller der Knochen desto gesünder ist er, je dunkler ist er porös und nicht stabil. Entzündungen führen auf lange Sicht zu Knochenabbau – wird häufig als „Schatten“ bezeichnet
    – eine dunkle Stelle oder ein dunkler Spalt bedeutet KEIN Knochen – die Röntgenstrahlen gehen glatt hindurch

    Natürlich kann ein Experte die Schattierungen und kleinsten Details besser interpretieren als wir Laien.

    Es fehlt die Angabe über die Dauer der Einheilungszeit. Wenn bukkal keine Knochenwand ist, wird die Krone nicht halten. Erst beim Belasten – d. h. beim Kauen – entstehen Schmerzen. Die Kaukräfte verursachen Risse in der Knochenumbauung auf der anderen Seite. Wenn keine stabile bukkale Knochenwand vorhanden ist, ist ein nachträglicher Knochenaufbau nicht möglich. Gibt es noch eine dünne Knochenwand, dann wäre es ein risikobehaftetes Experiment: ob’s gut geht, weiß man erst nach Fertigstellung. Daher der Vorschlag des Behandlers mit dem Hochklappen des Zahnfleisches, um die Stabilität der Knochenwand – wenn es denn eine gibt – zu beurteilen.

    Eine längere Einheilzeit wird bei fehlendem Knochen nichts bringen. Nachwachsen tut er nicht.

    Dir raten kann man hier nicht. Nur eine Meinung vertreten. Sollte es zum Hochklappen des Zahnfleisches kommen, könntest du den Behandler bitten ein Foto mit dem Handy zu machen. Anhand dessen könntest du selbst die Entscheidung treffen. Wenn keine weiße Knochenwand zu sehen ist. glitzert dir darauf das nackte Titanimplantat entgegen. Sehr aussagekräftig!

    Dir eine gute Entscheidung!

    #314561 Antworten
    Anonym
    Gast

    vielen Dank für deine Tipps!

    weiter dran rumpfuschen, mit künstlichem Knochen damit es noch fest wächst auf der einen Seite ist aber vermutlich eine gefährliche Idee?

    #314562 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Wenn keine Knochenlamelle mehr vorhanden ist, ist künstlicher Knochenersatz sehr riskant bis sinnlos. Es muss an einem vorhandenen Knochenrest angelagert werden.
    Siehe:
    https://www.implantate.com/knochenersatzmaterial-synthetisch-vom-rind-oder-knochenzuechtung.html

    Wenn noch eine dünne Knochenwand vorhanden ist, ist ein nachträglicher Aufbau mit Knochenersatzmaterial (KEM) ein Versuch, der gelingen bzw. misslingen kann. Das KEM muss sich in der Einheilungsfase noch in stabilen humanen Knochen umwandlen. Das gelingt nur unter optimalen Bedingungen, allen voran unter absoluter Keimfreihet des Zahnfachs.

    #314564 Antworten
    Bettina12345
    Teilnehmer

    ich schreib das jetzt, weil es für andere auch interessant ist.
    Er hat heute auf gemacht. Auf der Innenseite war das implantat total fest am Knochen. Auf der Aussenseite war eine 2-3mm Lücke zwischen Implantat und Aussenknochen, die bis ganz nach unten runter ging.
    Der ZA konnte sich das auch nicht erklären. Knochen angeblich nämlich sehr fest und gut, aber die Lücke sehr groß. Aussen war der Knochen nach der Lücke auch relativ dick, also nicht nur eine Lamelle oder ähnliches.
    Er war dann genauso wie ich dafür, dass man das Implantat so lieber raus macht und da nicht weiter dran rum pfuscht mit Knochenaufbau oder sonstwas.

    Zum Implantat entfernen: Er hat dann versucht ob er es raus drehen kann. er hat nicht von vornherein gleich raus gefräst (wie ich das auch schon oft hier gelesen habe). Er hat geschaut wie fest er drehen müsste, ob das reicht und es hat gerade gereicht, dass es sich dann raus drehen hat lassen. noch fester hätte es nicht sein dürfen. aber zumindest er hat erstmal probiert ob man es mit Gewalt doch raus drehen kann.

    dann hat er noch den knochen gut sauber gemacht. fand ich auch gut, weil falls von dem eiterzahn da noch was verblieben war, was auch ev. das anwachsen verhindert hat, denke ich ist das auch gut.

    Jetzt lass ich das ganze erstmal in Ruhe…

    #314565 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Das ist sicherlich für viele interessant. Richtige Entscheidung!

    Ob gefräst oder rausgedreht wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Kiefer ist nicht überall gleich breit, der Knochen nicht gleich fest und die Implantate haben verschiedene Durchmesser. Ferner hängt es von der Knochendicke zwischen den Zähnen ab. Von daher muss immer individuell abgewägt werden.

    Am 14 ist er breiter wie im Frontzahnbereich, aber nicht so breit wie im Backenzahnbereich. 2 mm Innenknochen + 4,5 mm Implantatdurchmesser (geschätzt) + 2 – 3 mm Lücke + 1 mm Außenknochen wären plusminus 10 mm. Ganz schön breit, aber wie gesagt, individuell unterschiedlich.

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