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Knochenaufbau Schalentechnik Unterkiefer

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    Annett Kneiseler
    Gast

    Hallo,
    vielleicht kann jemand mit mir seine Erfahrungen teilen. Ich hatte 04.04.2024 im Unterkiefer einen Knochenaufbau (Schalentechnik) mit ca. 3 cm Eigenknochen, welcher auf der gleichen Seite abgetragen wurde. Die Wunde ist gut verheilt und die Fäden wurden gestern gezogen. Meine Lippe und Kinn (auf der OP-Seite) fühlen sie noch pelzig an und zum Teil gibt es kleine „Stromschläge“ bei bestimmten Bewegungen oder Berührungen. Die Schwellung ist fast weg. Nur eine kleine Stelle ist noch minimal geschwollen. Hat jemand Erfahrungen wie lang die Schmerzen (leichte) bzw. ein Druck anhalten und wie lang das pelzige Gefühl noch bleibt? Der Chirurg meinte, es kein sich etwas hinziehen. Ich nehme auch Vitamin B-Komplex und Omega 3. Es gibt Momente, in denen es mir echt schwer fällt diese Symptome anzunehmen 🙁 Ich bin auch noch ein absoluter „Schisser“ wenn es um Zahnarzt geht, insofern ist es für mich ein Riesenerfolg, dass ich diesen Schritt endlich gewagt habe 🙂

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  • #310600 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Könntest du bitte angeben in welcher Regio (Zahnnummer(n)) der transplantierte Knochen eingebracht wurde? Das Transplantat muss ja irgendwie fixiert werden. Wie wurde es festgesetzt? Mit Schrauben? Hast du eine Rö-Aufnahme?

    „Pelzige Lippe und Kinn“ sowie „Stromschläge“ deuten auf eine Nervquetschung bzw. Nervverletzung hin. Es wurde ja noch kein Implantat gesetzt, aber die Schrauben zur Fixierung des Transplantats könnten zu dicht am Unterkiefernerven heranreichen bezw. diesen berühren oder schlimmstenfalls verletzt haben.

    Der Nerv im Unterkiefer ist auf der verlinkten Seite deutlich in Rot dargestellt. Wenn man weiter nach unten scrollt, kommt ein Bild, welches die betroffenen Stellen an Lippe und Kinn bei einer Nervbeteiligung zeigen. Das käme auch infrage, wenn die Schrauben zur Fixierung des Transplantats zu nah am Nerv heranragen würden.

    Nervverletzung

    Möglich ist auch, dass die Schwellung auf den Nerv drückt.

    Ich hatte die gleiche Gefühlsstörungen an Lippe und Kinn (Taubheitsgefühl, eisige Kälte) nach Knochenentnahme im Unterkiefer und Wurzelrestentfernung am 48. Nach drei Monaten wurde es langsam besser. Mann kann aber nicht von einem anderen Fall auf sich selbst schließen. Ausschlaggebend ist immer die individuelle Positionierung des Fremdkörpers (in deinem Fall die Schrauben) oder die Schwellung.

    #310601 Antworten
    Annett Kneiseler
    Gast

    Hallo Agnes,
    ganz lieben Dank für die Antwort. Das beruhigt mich und zeigt mir mal wieder auf, dass ich an meiner Ungeduld arbeiten darf 🙂

    Der Knochenaufbau wurde an den Zähnen 35 und 36 angebracht und mit 3 Schrauen fixiert. Die Knochenentnahme fand auf der gleichen Seite statt. Ein Bild füge ich an. Def Chirurg meinte, dass der Nerv „beleidigt“ ist, da der Eingriff schon größer war. Hat glaube auch knapp 2 Stunden gedauert. Ich hatte den Eingriff mit Dämmerschlaf machen lassen.

    Das pelzige Gefühl hat sich auch schon etwas verändert. Das Gefühl auf der Lippe empfinde ich teilweise als schmerzhaft. Es ist mir einfach schwer gefallen bzw. fällt mir es noch immer schwer, dieses Gefühl zu akzeptieren, weil es ungewohnt und unangenehm ist.

    Es ist auch noch immer eine kleine Schwellung vorhanden, was hoffentlich normal ist?

    Ich habe die Folgen des Eingriffs wohl etwas unterschätzt, aber auch absichtlich nicht vorher viel gelesen, weil ich ein „Schisser“ bin, wenn es um Zahnarzt geht.

    Wie lang hast Du weiche Kost zu Dir genommen? Ich soll die nächsten 4 Wochen auf harte Nahrung verzichten. In 2 Wochen habe ich auch den nächsten Kontrolltermin.

    #310602 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Die Schrauben haben – so weit ich es beurteilen kann – genügend Abstand zum Unterkiefernerven. Dass diese Gefühlsstörung auftreten kann, ist vermutlich mit dir im Voraus besprochen worden. Allerdings kann man sich darunter wenig vorstellen.

    Es sollte jedoch weiter beobachtet werden, denn auch wenn der Nerv zu stark durch das mit Schrauben fixierte Transplantat komprimiert wird, sollte ihm wieder Raum gegeben werden, damit er sich erholen kann. Ein Nerv ist nicht „beleidigt“, er ist gequetscht – und das ist immer eine erstzunehmende Komplikation. Auch in dem Fall kann er peu à peu absterben. Ließ mal bitte auf der Seite, die ich in dem ersten Beitrag angegeben habe, den Abschnitt mit der Überschrift “ Schädigung durch zu tiefes Bohren“. Zwar wurde bei dir kein Implantat gesetzt, aber durch das Transplantat kann genau so „einen Bluterguss oder ein Ödem (Schwellung) im Knochen Druck auf den Nerv ausüben. Auch das kann eine Gefühlsstörung oder Schmerzen auslösen.“

    Zu mir: Nach 3 Monaten wurde das Taubheitsgefühl zwar erträglich, es hat aber noch lange gedauert bis es gänzlich verschwunden war. Halbes Kinn und halbe Lippe waren taub und trotzdem schmerzten sie. Es hört sich widersprüchlich an, dennoch habe ich es so empfunden.

    Meine Knochentransplantate wurden zwecks Kiefer- und Gaumenrekonstruktion während der Explantation eines fehlpositionierten Implantats in Regio 11 „benötigt“. Ich wurde vor der OP ausführlich aufgeklärt, dass ich auch nach einem neuen Implantat (fand 8 Monate später statt) nie mehr werde abbeißen können.

    Man kann die Fälle nicht vergleichen.

    Dir alles Gute!

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