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Schmerzen beim Kauen auf neuer Implantatkrone

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  • #253211 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Hallo,
    habe vor 6 Wochen ein Implantat bekommen..Zahn 14
    Vor 2 Tagen wurde mir dann die Zahnkrone eingeschraubt.
    Nachdem sich der erste Druckschmerz gelegt hatte habe ich
    natürlich auch versucht den neuen Zahnersatz zum Kauen zu
    benutzen. Leider habe ich beim aufbeissen, speziell bei etwas
    härteren Speisen, starke Schmerzen.
    Wenn ich von der Innen- als auch von der Aussenseite an die
    Zahnkrone klopfe tut es ebenfalls weh.
    Mein Zahnarzt kann leider keinen Fehler feststellen(Röntgenbild,
    Aufbiss etc.).
    Meine Frage: Ist das denn normal bzw. wird sich das noch legen?
    Mache mir echt ernsthafte Sorgen, zumal zuvor bereits eine normale
    Überkronung beim 14er nicht funktioniert hatte. Da waren die Symptome
    ähnlich und der Zahn wurde letztendlich gezogen und es wurde mit der
    Implantatbehandlung begonnen.
    Wäre dankbar für jede Info…LG

    War gerade beim ZA…der hat die Implantatkrone jetzt nochmal wieder abgeschraubt.
    Er ist der Meinung, das die Krone etwas zu stark auf das Zahnfleisch drückt und das dadurch die Schmerzen zustande kommen. Der Zahntechniker soll das jetzt nochmal nachbearbeiten und in 2 Wochen bekomme ich die Krone wieder eingesetzt…dauert so lange da mein ZA jetzt in Urlaub geht…kann die Diagnose stimmen?LG

    #253212 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Guten Morgen,
    ein Festigkeitstest wurde nicht vorgenommen. Mein ZA meinte, das auf dem Röntgenbild alles gut aussieht und das das Klopfgeräusch auch darauf schliessen lässt, das das Implantat komplett und korrekt eingewachsen ist.
    Wie würde denn so ein Test aussehen?
    Jetzt, wo die Implantatkrone weg ist, sind die Beschwerden wieder komplett weg.
    Ich kann auch Druck auf das Implantat geben (z.B. mit dem Finger draufdrücken oder mit etwas hartem aufbeissen)
    Was passiert denn in dem Fall das das Implantat noch nicht fest verankert ist?
    Werde ich das Implantat dann verlieren, oder besteht noch die Möglichkeit das das
    Implantat im Laufe der Zeit doch noch stabil einwächst?
    Danke schon einmal für die bisherige Antwort und hoffentlich auch noch für die Folgenden..LG

    #253213 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    @ Ralle,

    ein Röntgenbild ist grundsätzlich nicht geeignet um die Implantatposition zu beurteilen. Knochenanteile vor und hinter dem Implantat können damit nicht dargestellt werden, sie werden vom Implantat selbst verdeckt. Deshalb sollte ein Festigkeitstest unbedingt durchgeführt werden. Auch eine Sondierung könnte Aufschluss bringen.

    Der Kausalzusammenhang von Schmerzen beim Kauen mit der Implantatpositionierung ist exakt durch die Hebelwirkung erklärbar. Kraft mal Kraftarm = Last mal Lastarm.

    Bei einem nicht vollständig im Knochen osseointegrierten Implantat, übt die Prothetik (Krone + Abutment) beim Kauen eine Hebelwirkung auf das Implantat aus. Wird die Implantatkrone entfernt, fällt die Hebelwirkung weg und Druck auf dem Implantat wird als schmerzfrei empfunden.

    Je länger der Hebelarm (=Kraftarm), desto größer ist die Kraft, die beim Abbeißen bzw. Kauen auf den Lastarm ausgeübt wird. Unter Belastung (Kauen Abbeißen) entstehen Risse im Knochen bzw. reißt der restliche Verbund Implantat/Knochen an der Implantatoberfläche ab.

    Hier kannst du dir eine Datei (mit Foto + Erklärung eines Implantats bei hochgeklapptem Zahnfleisch und daneben Röntgenaufnahme des gleichen Implantats mit Abutment und Krone) downloaden
    [url=https://filehorst.de/d/cEfiwCqk]Datei von filehorst.de laden[/url]

    Zwecks besseren Verständnisses!

    #253214 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,

    erstmal ganz herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung des Problems.
    Was wäre denn die Folge dieser Diagnose? Kann man nicht einfach noch
    ein bisschen länger warten, bis der Knochen komplett um das Implantat
    gewachsen ist? Oder muss das Implantat dann wieder raus und der ganze
    Spass beginnt von vorne? Hätte dann allerdings ziemlich Angst davor das
    das Ergebnis beim nächsten Mal wieder das gleiche ist..LG

    #253215 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    @ Ralle,

    Nun kenne ich die Situation nicht, auch nicht den Implantattyp, aber 6 Wochen Einheilzeit für ein Implantat im Oberkiefer (14) kommt mir doch recht kurz vor. Der Organismus ist schlecht programmierbar, unabhängig vom Implantatmaterial; er nimmt sich einfach die Zeit zum Ausheilen. Wird der Knochen schon vor Ausheilung einer Belastung ausgesetzt, ist das nicht optimal für den Heilungsprozess, u. U. verlängert sie sich um die vergangene Zeit.

    Wurde denn Knochenaufbau vorgenommen? In dem Fall ist 6 Wochen definitiv nicht ausreichend. Auf Festigkeitstest und Sondierung sollte nicht verzichtet werden. Fehlt allerdings, wie auf dem Foto, der Knochen von einer Seite ganz, dann ist Hopfen und Malz verloren: der Knochen wird nicht mehr um das Implantat herum wachsen. Das Implantat muss explantiert werden.

    Wie gesagt: Röntgenbilder haben nur eine sehr begrenzte Aussagekraft, jedenfalls wenn eine Zahnwurzel oder ein Implantat Teile des Knochens verdecken. Nicht mal das DVT, direkt vor der Explantation (siehe Foto), war in der Lage den fehlenden Knochen von der Frontseite abzubilden. Wenn allerdings das Implantat wegen Fehlposition raus muss, ist das Implantatbett leer . In dem Fall ist ein Rö-Bild, was die Knochensubstanz angeht, wesentlich brauchbarer um die Gesamtsituation zu beurteilen. Nach fehlgeschlagener Implantation immer Planung mit Bohrschablone – und Implantologen mit Erfahrung für komplizierte Fälle!

    https://www.implantate.com/wie-laeuft-eine-implantat-behandlung-ab.html/

    #253216 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Ja, mir kamen die 6 Wochen Einheilzeit auch recht kurz vor.
    Habe vor einigen Jahren im Unterkiefer bereits einmal ein
    Implantat bekommen. Da war die Einheilzeit um einiges länger.
    Es handelt sich um ein iSy Implantat P1410.5011 (so steht es im Behandlungsplan)
    Vielleicht ist es ja ganz gut das die Implantatkrone jetzt nochmal 2 Wochen
    raus ist. Da hat der Knochen nochmal ein bisschen Zeit zum einheilen.
    Habe echt bammel vor dem Termin nächste Woche und hoffe, das man das
    Implantat dann doch noch retten bzw. benutzen kann.LG

    #253217 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Zwei Wochen werden vermutlich nichts bringen, eher zwei Monate.
    Hat der ZA womöglich die Werbebroschüre zu wörtlich genommen? 😉

    #253218 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Kann ich nicht sagen. Steht das denn so da drin?
    Würde es denn was bringen, wenn ich einfach
    noch 2 Monate nicht auf der Seite kaue?

    #253219 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Also, ich habe im UK zwei Implantate, kein Knochenaufbau. Trotzdem haben meine Behandler auf eine Einheilzeit von 5 – 6 Monaten bestanden. Im OK, beim 11er, sind die erste zwei implantationen voll deneben gangen. Beim dritten Implantat, nach vorangegangener Explantation, wurde 8 Monate abgewartet. Nun ist es fest und belastbar.

    Nach meinen Erfahrungen funktioniert die Absicht eine Krone nicht belasten zu wollen nicht. Das hatte ich auch vorgehabt mit dem zweiten Implantat am 11. Ging nicht. Es kommt trotzdem zu einer Belastung, obwohl ich es aktiv nicht benutzt habe. Das verhindert , dass ein stabiler Verbund zwischen Implantat und Knochen erreicht wird. Und der ist letztendlich für die Stabilität und die Lebensdauer eines Implantats ausschlaggebend.

    Google mal mit dem Implantattyp, dann findest du es selbst heraus. ich will hier ja keine Negativwerbung betreiben. Es ist eine gute Marke und gegen die Firma ist auch nichts einzuwenden – sehr kulant Patienten mit Implantatverlust in der Frühphase gegenüber (davon habe ich sogar profitiert). Aber wie es so ist in der Wirtschaft: ein neues Produkt muss erst einmal an den Mann gebracht werden, d. h. zuerst muss der ZA überzeugt werden.

    Alles Gute, ich drücke die Daumen, dass es bald fest wird.

    #253220 Antworten
    Ralle
    Teilnehmer

    Hallo Agnes,
    es ist so gekommen wie es kommen musste. Das Implantat wurde heute wieder
    herausoperiert. Leider ist es nicht eingeheilt. Jetzt 3 Monate Wartezeit und dann
    wird ein neues Implantat gesetzt. Der ZA will dann bei der Einheilung allerdings nicht mehr 6 Wochen, sondern 12 Wochen warten. Kosten: Ich brauche bei dem neuerlichen Implantat lediglich die Materialkosten tragen. Das ZA Honorar entfällt dann. Mal sehen was ich dann noch so zahlen muss. Hoffe nur, das dann alles klappt. Nach so einem Erlebnis ist das Vertrauen in das Implantieren so ein bisschen weg. Mein 1. Implantat habe ich 2009 gesetzt bekommen. Da ist alles glatt gegangen und ich habe es bis heute. LG

    #253221 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    DocWolff hat recht! Bei implantatverlust sollte der ZA das herausoperierte Implantat mit einem kleinen Bericht an die Firma zurückschicken. Er bekommt daraufhin kostenlos ein neues Implantat. Das ist natürlich für den Patienten gedacht. Bei der Firma Camlog (iSy Implantat) kein Problem – sehr kulant. Auch ich habe kostenlosen Ersatz bekommen.

    ich sehe es nach meinen schlechten und guten Erfahrungen so: der Erfolg beim Implantieren ist planbar! Er steht und fällt mit dem Implantologen, mit einer gewissenhaften Planung und mit Risikominimierung. Der Verlust meiner zwei ersten Implantate beim am 11. (Frontzahn OK) habe ich ausschließlich dem ZA und seiner nonchalanten Vorgehensweise zu verdanken. Um so genauer sind die Nachbehandler rangegangen. Und siehe da: nach dem dritten Implantat ist das Ergebnis perfekt.

    Mein erstes implantat im UK wurde 1999 gesetzt – bis heute einwandfrei. Für den 11. musste ich mir einen neuen ZA suchen; da nahm das Schicksal seinen Lauf.

    So weit muss es bei dir nicht kommen. Auf jeden Fall vor der Neuimplantation auf ein Rö-Bild des leeren Implantatbettes bestehen. Anhand dessen kann postoperativ festgestellt werden, ob der Knochendefekt ausgeheilt ist. Ansonsten kann es passieren, dass während der Implantatsetzung festgestellt wird, dass die Verknöcherung nicht optimal verlaufen ist und dann wird kurzerhand auf Knochenersatzmaterial zurückgegriffen. Das muss nicht sein, ist teuer und birgt unnötige Risiken.

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Antwort auf: Antwort #253213 in Schmerzen beim Kauen auf neuer Implantatkrone
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