Lexikon
Knochenersatzmaterial
Knochenersatzmaterialien erweitern schon seit langem das Spektrum der Möglichkeiten, fehlenden Knochen wieder aufzubauen. Knochenaufbaumaterialien liefern dem Knochen eine stabile Leitstruktur (Osteokonduktion), so dass das Knochenaufbaumaterial nach und nach durch einen sich neu bildenden Knochen durchbaut bzw. ersetzt wird. Bestimmte Botenstoffe, die man dem Knochenersatzmaterial beiufügen kann, sind sogar in der Lage die Knochenbildung anzuregen (Osteoinduktion).
Man unterscheidet bei den Knochenersatzmaterialien nach Herkunft:
allogen (homolog) = aufbereiteter Knochen von einem menschlichen Spender
xenogen (heterolog) = aus tierischem oder pflanzlichem Gewebe gewonnen oder
synthetisch (alloplastisch) = künstlich hergestellt
Man kann auch nach Material/Struktur unterscheiden: aufbereiteter Fremdknochen (FDBA, DFDBA) Hydroxylapatit (synthetisch oder xenogen) Trikalziumphosphat, Kalziumsulfat (in Zellulosematrix), Glaskeramik Polymere.
Die synthetischen Materialien bestehen meist aus ß -Trikalziumphosphat, eine Keramikgrundstufe, die je nach Oberflächenbeschaffenheit eine mehr oder weniger ausgeprägte Osteokonduktivität aufweisen.
Vorteile der synthetischen Materialien sind gleichbleibende Materialbeschaffenheit und die gegenüber Fremdmaterialien (auch gefühlt) risikolose (Allergien, Übertragung) Implantation beim Menschen.
Die xenogenen Materialien enthalten Hydroxylapatit aus Knochenbestandteilen von Tieren oder aus Algen und haben eine komplexere dreidimensionale Struktur, die eine verbesserte Osteokonduktivität aufweisen soll.
Das am häufigsten in der Implantologie eingesetzte Knochenersatzmaterial Bio-Oss® wird aus Rinderknochen durch ein spezielles Verfahren gewonnen, das sämtliche Proteinbestandteile entfernt. Damit sollen allergische Reaktionen bzw. Krankheitsübertragungen ausgeschlossen sein.
Weitere Informationen gibt es auch im Kapitel Knochenersatzmaterialien .