Cheilitis granulomatosa
Die Cheilitis granulomatosa ist eine seltene chronische Erkrankung unbekannter Ursache, die sich durch eine dauerhafte Schwellung der Lippen äußert. Es handelt sich um eine Unterform der orofazialen Granulomatose.
Der Schwellung liegt eine granulomatöse Entzündung zu Grunde. Betroffen ist meist die Oberlippe, wobei auch die Unterlippe oder beide Lippen betroffen sein können. Ein Anschwellen anderer Gesichtspartien, wie der Wangen, ist möglich.
Komplikationen bei einer Cheilitis granulomatosa
Die granulomatöse Entzündung der Lippe verursacht keine Schmerzen in dem Sinne, es entsteht ein unangenehmes Druckgefühl, außerdem kann die Lippe aufplatzen. Weitere Einschränkungen, die aus der Schwellung resultieren können, sind Probleme mit der Lautbildung und die insgesamt psychologische Belastung (Entstellung). Neben Rötungen kann es zu eingeschränkter Speichelsekretion und Geschmacksstörungen (Dysgeusie) kommen.
Cheilitis g. als Teil des Melkersson-Rosenthal-Syndroms
Die Lippenschwellung kann als eigenständige Erkrankung auftreten, oder ein Symptom des Melkersson-Rosenthal-Syndroms sein, bei dem neben geschwollenen Lippen auch eine Gesichtslähmung und Fissuren der Zunge auftreten. Es kann sich bei hartnäckig geschwollener Lippe auch um die Erstmanifestation einer systemischen Erkrankung handeln, deren typische Beschwerden erst Jahre später auftreten:
Symptom bei vorliegender systemischer Erkrankung
Eine Cheilitis granulomatosa oder das Melkersson-Rosenthal-Syndrom können bei Patienten mit Morbus Crohn oder Sarkoidose auftreten. Deswegen sollte darauf ebenfalls getestet werden.
Weitere Ursachen einer geschwollenen Lippe
Es ist abzuklären, ob eine dauerhafte Schwellung der Lippen andere Ursachen, wie eine Allergie haben kann. Es kann eine Kontaktreaktion zum Beispiel auf Zahnersatz oder eine Reaktion auf bestimmte Medikamente. Bei einem Angioödem, hervorgerufen durch eine Allergie oder als Nebenwirkung von Medikamenten, ist ein Rückgang der Schwellung nach Stunden oder wenigen Tagen zu beobachten.
Wie wird eine Cheilitis g. behandelt?
Die Behandlung erfolgt mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und Chemotherapeutika (Clofazimin). Bei Bedarf können die Lippen lokal mit Glukokortikoiden therapiert werden.