Mundkrebs, Tumore der Mundhöhle, Krebsgeschwüre der Mundschleimhaut
- Veränderungen der Mundschleimhaut: Frühes Stadium von Krebs ,
- Geschwüre (gutartig/bösartig) in der Mundhöhle ,
- erhöhte Blutungsneigung des Zahnfleisches, Wucherungen in der Mundhöhle, Wucherungen und Entzündungen des Zahnfleisches können Anzeichen von Leukämie sein
Leukoplakie, Weißschwielenkrankheit
- kann Krebsrisiko erhöhen, muss aber nicht ,
- gilt als häufigste Krebsvorstufe in der Mundhöhle
Eine Leukoplakie ist eine Reaktion der Schleimhäute auf eine dauerhafte Reizung. Am häufigsten findet man Leukoplakien in der Mundhöhle, sie können auch im Genitalbereich auftreten. Betroffene Stellen verhornen, zum Beispiel durch ständige Reibung einer Zahnprothese. Die Verhornung der Schleimhaut äußert sich durch weißliche, schmerzlose Flecken, die sich nicht abwischen lassen. Die weißliche Farbe kommt daher, dass die verhornten Zellen in der feuchten Mundhöhle aufquellen. Man unterscheidet die sogenannte homogene (gleichmäßige) und die inhomogene (ungleichmäßige) Leukoplakie. Eine gleichmäßige Leukoplakie ist in der Regel harmlos, während die ungleichmäßige Leukoplakie mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert ist.
Leukoplakien in der Mundhöhle
Verhornte Schleimhaut kann an Zunge, Gaumen, Mundboden und Wangenschleimhaut auftreten. Ausgelöst durch mechanische Reizung, zum Beispiel durch Zahnprothesen, Zahnspangen, Zahnfehlstellungen. Reizungen können aber auch auf einen erhöhten Tabak- und Alkoholkonsum, Karies oder schlechte Mundhygiene zurückzuführen sein. Eine ungesunde Ernährung, Nährstoffmangel, Pilze und Viren gelten ebenfalls als Risikofaktoren für die Entwicklung von Leukoplakien.
Inhomogene Leukoplakie: erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome
Eine glatte Oberfläche und einheitliche weißliche Färbung sind typisch für die homogene Leukoplakie, sie verursacht zumeist keine Beschwerden. Die inhomogene Leukoplakie hingegen, kann Komplikationen verursachen und zeichnet sich durch eine warzenartige Oberfläche der Flecken (verruköse Leukoplakie) oder unregelmäßige weiße Flecken mit stellenweise roter, zerstörter Mundschleimhaut dazwischen (erosive Leukoplakie), aus. Die Zerstörung der Schleimhaut nimmt zu, wenn keine Behandlung erfolgt. Es kann zu der Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms kommen, der häufigsten Krebsart in der Mundhöhle.
Behandlung einer Leukoplakie
Eine Behandlung von Leukoplakien ist empfohlen, da sich auch aus einer harmlosen Schleimhautverhornung Krebs entwickeln kann. Zunächst sollte der verantwortliche Reizfaktor enttarnt und eliminiert werden, um die verhornte Schleimhaut abheilen zu lassen. Dafür kann eine Anpassung der Zahnprothese oder Zahnspange, die Korrektur einer Zahnfehlstellung, eine Ernährungsumstellung und weitere Maßnahmen nötig sein. Lässt sich die Leukoplakie auf keine Reizfaktoren zurückführen, kann eine Entfernung der betroffenen Hautareale erfolgen. Es gilt eine engmaschige Kontrolle der Schleimhäute, da Leukoplakien oft wiederkehren und das Risiko für ein Plattenepithelkarzinom erhöht ist.
Ähnliches Krankheitsbild:
- Lichen planus
- Candidose
Lichen planus unter dem Eindruck einer Leukoplakie
Tumore und Krebsgeschwüre in der Mundschleimhaut
Wucherungen und Tumore können im gesamten Körper auftreten, so auch im Mund. Besonders häufig ist diese Art der Gewebeveränderung auf den Lippen, an den Seiten der Zunge, am Mundboden sowie im hinteren Bereich des weichen Gaumens vorzufinden.
Veränderungen der Mundschleimhaut: Frühes Stadium von Krebs
Auch wenn die meisten Wucherungen im/am Mund gutartig sind, sollte jede Veränderung mit kritischer Aufmerksamkeit bedacht werden. Bei weißen, roten oder gar weiß-roten Bereichen im Mund, die sich nicht leicht wegwischen lassen und länger als zwei Wochen bestehen, kann es sich nämlich um Vorstufen von Krebs (Präkanzerosen) handeln.
Häufigste Krebsvorstufe: Leukoplakie
Wird also eine nicht wegwischbare weißliche Verdickung der Schleimhaut bemerkt, die länger als zwei Wochen besteht, kann es sich um eine sog. Leukoplakie handeln. Diese entsteht durch ständige Reizung der Mundhöhle, zum Beispiel durch das Tragen einer Prothese. Sie tritt besonders häufig an der Zunge und der Wangenschleimhaut auf. Das Problematische: Die Hautveränderung ist schmerzlos und juckt nicht, sodass sie oft als harmlose Rauigkeit wahrgenommen wird. Eine Abklärung ist auf jeden Fall wichtig, da der gefährliche Vorbote auch schon mal mit einer einfachen Pilzinfektion (Soor) verwechselt werden kann. Bei dieser bildet sich ebenfalls weißer Belag, der sich aber wegwischen lässt und darunter rote Flecken hinterlässt. (SIEHE OBEN)
Tiefrotes Gewebe unbedingt abklären lassen
Ebenfalls als Krebsvorstufe gilt die sog. Erythroplasie. Diese ist eine „Ausdünnung“ der Schleimhäute, bei der ein flacher bzw. abgeriebener Bereich im Mund entsteht und die darunter liegenden Blutgefäße durchschimmern lässt. Ursache ist zumeist eine Infektion mit Papillomaviren. Tatsächlich ist das auch so beunruhigend, wie es klingt: Werden die Rötungen auf der Mundschleimhaut festgestellt, sollte bereits nach spätestens zwei bis drei Tagen der Arzt aufgesucht werden, da sich eine Erythroplasie rasch zu Hautkrebs entwickelt. Eine Infektion mit dem Papilloma-Virus kann sich ebenfalls durch das Auftreten von Feigwarzen in der Mundregion äußern. Hierfür bestehen verschiedene Methoden zur Entfernung.
Rot-weiße Veränderungen besonders verdächtig
Krebsvorstufen können nicht nur einzeln, sondern auch kumulativ vorliegen. Sollten also weiß-rot gemischte Bereiche im Mundraum auftreten, sind dies Anzeichen sowohl für Leukoplakie als auch Erythroplasie. Das Risiko für die Entwicklung einer Krebserkrankung liegt dadurch besonders hoch, weswegen dringend der Arzt oder Zahnarzt aufgesucht werden muss.
Das Aussehen verändert sich? Rasch handeln!
Wenn Sie eine schon länger bestehende Schleimhautveränderung haben, die ihr Aussehen verändert: sie wächst, ist nicht mehr glatt, sondern wird erhaben, die Ränder werden unregelmässig: dann ist Eile geboten. Es ist wahrscheinlich, dass sich ein bösartiger Prozess in Gang gesetzt hat, der sich fatal weiterentwickeln wird.
Wer ist von Veränderungen der Mundschleimhaut betroffen?
Von Krebserkrankungen im Mundraum sind oftmals Raucher und Alkoholtrinker besonders stark betroffen. Bei Menschen, die besonders viel rauchen und/oder trinken, besteht sogar ein 15-fach höheres Risiko, an Mundkrebs zu erkranken, wie Statistiken zeigen. Dabei kann Mundkrebs viele unterschiedliche Erscheinungsformen haben, die nicht immer einfach zu erkennen sind. Am leichtesten zu bemerken dürften noch die Krebsgeschwülste sein, die häufig auf der Innenseite von Lippen und Wangen, aber auch an der Zungenseite, dem Mundboden und der Kehle auftreten. Weniger offensichtlich sind dahingegen die weißen, roten oder gemischten Flecken, die schon als Vorkrebsstufe auffallen sollten, und bereits kanzeröses Gewebe enthalten können. Als eher unspezifisches Anzeichen, besonders für Leukämie, gelten wunde Stellen im Mund, die oft zu Zahnfleischbluten führen und nicht verheilen wollen. Möglich sind auch Taubheitsgefühle, gelockerte Zähne oder Schluckbeschwerden als Anhaltspunkte für Krebs.
Wucherungen im Mund: Ist es immer Krebs?
Auch wenn es bedeutend schönere Dinge als Mundwucherungen gibt, kommen gutartige d.h. nicht-kanzeröse Gewebeveränderung im Mundraum deutlich häufiger vor, als ihre bösartigen Geschwister. Die meisten Wucherungen entstehen durch Reizung und können durch chirurgische Entfernung geheilt werden. Dazu sollte auch die Reizursache beseitigt werden. Nur wenn die Reizung über einen langen Zeitraum fortbesteht, kann sich eine Leukoplakie bilden. Möglich sind auch langsam wachsende „Knubbel“ im Ober- und Unterkiefer (Torus palantinus/ mandibularis), die vollkommen harmlos sind, und vorwiegend nicht einmal der Entfernung bedürfen. Ebenfalls zu den gutartigen Wucherungen zählen Zysten (Mit Flüssigkeit gefüllte Schwellungen), die jedoch äußerst schmerzhaft sein können. Zysten bilden sich oft von selbst wieder zurück.
Veränderungen der Mundschleimhaut ernst nehmen
Eine Wucherung im Mund muss damit nicht zwangsläufig etwas Schlimmes sein. Dennoch gibt es klare Symptome, bei denen eine Abklärung durch den Arzt dringend empfohlen wird. Anlass zur Besorgnis sollte in jedem Fall Gewichtsverlust, das Spüren eines festen Knotens im Hals, nicht abklingende Halsschmerzen, sowie starke Schluckbeschwerden geben. Klingen diese Symptome über einen Zeitraum von 1-2 Wochen nicht ab, sollte umgehend der Arzt oder Zahnarzt konsultiert werden.
Krebsvorsorge beim Zahnarzt
Oft ist der Zahnarzt der erste, dem Veränderungen im Mund auffallen. Schleimhautveränderungen können verschiedene Ursachen haben. Eine jährliche Routineuntersuchung beim Zahnarzt ist deswegen nicht nur für den Zahnerhalt wichtig. Auch Zahnfleisch und Mundschleimhaut werden genau untersucht. Eine Reihe Autoimmunerkrankungen können sich ebenfalls über die Mundhöhle manifestieren. Es gilt: je früher Probleme entdeckt werden, desto besser ist die Prognose. Ob Karies, Zahnfleischentzündung, Parodontitis oder Mundschleimhautveränderungen, ein jährlicher Termin beim Zahnarzt ist wichtig für die Gesundheit.
Gewebeveränderung im Mund abklären!
Sollte eine Gewebeveränderung bemerkt werden, kann eine Diagnosestellung sowohl vom Allgemeinmediziner als auch vom Zahnarzt erfolgen. Für die Untersuchung wird entweder ein Abstrich genommen, um eine Pilzinfektion zu bestätigen. Im Fall einer länger bestehenden Wucherung, wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und zur Abklärung in ein Labor geschickt.
Die richtige Therapie bei Mundgeschwüren
Was die richtige Behandlung für die jeweilige Mundwucherung ist, richtet sich nach der Ursache. Handelt es sich um gutartige Wucherungen, muss möglicherweise nicht einmal operiert werden. Bei Krebsvorstufen hingegen ist es beispielsweise wichtig, die betroffenen Bereiche schnellstmöglich zu entfernen um eine manifeste Krebserkrankung zu verhindern. Besteht schon eine solche, muss ggf. neben operativer Entfernung der Wucherung noch eine Chemo- und/oder Strahlentherapie angewandt werden. Wichtig ist in jedem Fall eine frühzeitige Abklärung um den besten Heilungserfolg zu ermöglichen.