Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)

Das Stevens-Johnson-Syndrom ist eine, in der Regel durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder Infektion verursachte Krankheit, bei der sich die Haut unter Blasenbildung abwirft. Die Erkrankung geht mit starken Schmerzen, Fieber und wunden Stellen auf Haut und Schleimhäuten einher. Das SJS ähnelt der toxischen epidermalen Nekrolyse (TEN), wobei es einen milderen Verlauf und eine bessere Prognose aufweist.

Verlauf des Stevens-Johnson-Syndroms

SJS äußert sich zunächst in Abgeschlagenheit, Fieber, Gliederschmerzen. Hautveränderungen betreffen zuerst die Augen in Form einer Binde- und Hornhautentzündung. Es folgt ein flacher roter Ausschlag, zumeist im Gesicht, am Hals und Rumpf. Daraus erwachsen unregelmäßige Blasen. Nach Blasenbildung dauert es 1-3 Tage, bis sich die Haut an diesen Stellen ablöst.

Schmerzende Wunden im Mund

Da beim Stevens-Johnson-Syndrom auch die Schleimhäute von Blasenbildung und Abschälen der Haut betroffen sind, kommt es zu stark schmerzenden, teilweise großflächigen Wunden im Mund. Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme kann eingeschränkt bis unmöglich sein, genau wie das Schlucken von Speichel oder das Schließen des Mundes. Die Haut kann sich von den Lippen ablösen. Zahnpflege kann überhaupt nicht möglich sein mit allen negative Folgen für die Zahngesundheit.

Prognose, Behandlung

Liegt dem Auftreten der Krankheit ein Medikament zugrunde, muss das verantwortliche Medikament sofort abgesetzt werden. Stevens-Johnson-Erkrankte landen auf der Intensivstation oder einer Spezialstation für Brandverletzungen. Die offenen Hautwunden werden wie Verbrennungen behandelt. Eine Infektion ist die schwerste Komplikation dieser Erkrankung und die häufigste Todesursache. Infektionen müssen umgehend mit Antibiotika behandelt werden. Infusionen und eine eventuelle Gabe von Immunsuppressiva, Kortikosteroide und weiteren Medikamenten sind indiziert.

Die Erkrankung tritt in allen Altersgruppen auf, die Prognose verschlechtert sich mit zunehmendem Alter der Betroffenen. Die Sterberate liegt bei etwa 5%.

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 21. Juli 2024