Fast jeder Fünfte hat Angst vor dem Zahnarzt


Diese Erfahrungen gekoppelt mit den Geräuschen, Gerüchen und anderen Merkmalen aus der Zahnarztpraxis reichen dann als Auslöser, um beim nächsten Besuch angespannt in den Zahnarzttermin zu gehen. Viele nehmen diese Veränderung nicht einmal als Angst wahr.

Bei einigen Menschen kann die Angst vor dem Zahnarzt aber auch extrem ausfallen. „Bei besonders starker Angst kann es beim Betreten der Praxis oder beim Platz nehmen im Zahnarztstuhl zu starkem Herzklopfen, Schwitzen, Zittern oder auch Muskelverkrampfungen kommen“, so der TK-Experte weiter.

Als besonders furchteinflößend beim Zahnarztbesuch empfinden die Forsa-Befragten unter anderem:
• das Bohren am Error! Post not found for word:zahn (49 Prozent)
• eine Wurzelbehandlung (47 Prozent)
• das Ziehen eines Zahnes (45 Prozent)
• den Schmerz während der Behandlung (42 Prozent)
• das Spritzen der Narkose (31 Prozent)
• den typischen Geruch der Zahnarztpraxis (13 Prozent)

TK-Experte Johannes Klüsener: „Angstpatienten wissen, dass diese starke Form der Angst im Prinzip unbegründet ist, können sie aber nicht kontrollieren. Eine Entspannung setzt erst wieder ein, wenn sie die Zahnarztpraxis verlassen – sie der Situation entfliehen oder sie vermeiden. Somit zögern sie Termine immer weiter hinaus und gehen oft über Jahre nicht zum Zahnarzt. Selbst bei Zahnschmerzen oder schlechten Zähnen wagen sie den Gang in die Praxis nicht mehr.“ So ergab die Forsa-Umfrage auch, dass jeder siebte Bundesbürger aus Angst vor dem Zahnarzt schon einmal einen Behandlungstermin vor sich hergeschoben hat.

Methoden wie zum Beispiel Musik hören, Entspannungsverfahren oder Atemübungen helfen bei leichter Angst oder Unbehagen. „Bei starkem Angstempfinden lenken diese Methoden zwar kurzfristig ab, die Angst bleibt aber grundsätzlich erhalten; wer massiv unter seinen Ängsten leidet, sollte sich therapeutische Unterstützung suchen“, so der TK-Experte.

Die starke Form der Angst kann mit wenigen verhaltenstherapeutischen Sitzungen sehr gut behandelt werden. „Allerdings kann sie nur abgebaut werden, indem man sich aktiv mit der Angst auseinander setzt – allein auf diesem Wege ist ein Umlernen hin zu einem stressfreieren Umgang mit der Situation möglich“, so Klüsener.

Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 1. und dem 9. Juli 2009 im Auftrag der TK 1.000 Personen telefonisch befragt.
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Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 04 September 2009