Krebs-Früherkennung durch regelmäßigen Zahnarztbesuch


Tabakkonsum verursacht 90 Prozent der Lungenkrebse bei Männern und 70
Prozent bei Frauen, 60 Prozent Blasenkrebse bei Männern und 25 Prozent
bei Frauen, 25 Prozent der Bauchspeicheldrüsenkarzinome und 60 Prozent
aller Krebserkrankungen des Mundes, Rachens und der Speiseröhre. Damit
ist die Krebserkrankung des Mund- und Rachenraumes bei Männern die
weltweit vierthäufigste Krebserkrankung. Die Kombination von Tabak und
Alkohol steigert noch die krebserregende Wirkung. Regelmäßige
Kontrollen durch den Zahnarzt lassen mögliche Gefahren frühzeitig
erkennen und steigern die Aussichten auf eine mögliche Heilung. Darauf
verwies aus Anlass des Weltnichtrauchertags am 31. Mai der Präsident
der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Hans-Peter Küchenmeister.

Wegen des zunehmenden Konsums von Alkohol und Tabak durch Frauen sei
auch hier mit einem weiteren, deutlichen Anstieg der Mund- und
Rachenkrebserkrankungen zu rechnen. Prof. Dr. Dr. Wiltfang, Direktor
der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Uniklinikum in
Kiel nennt ein Beispiel:

„Bei gleichzeitigem Konsum von 40 Zigaretten und einem Gläschen
Weinbrand am Tag steigt das Risiko, an Mund- oder Rachenkrebs zu
erkranken, um das 15,5-fache an. Umso wichtiger sind die Vorbeugung und
der regelmäßige Zahnarztbesuch. Zur Vorbeugung gehört natürlich in
erster Linie, den Konsum von Alkohol und Tabak zu reduzieren oder ganz
einzustellen.“

Prof. Wiltfang erläutert: „Patienten, die an einer Krebserkrankung des
Mund- und Rachenraumes leiden, gehen oft mit relativ unspezifischen
Symptomen zum Arzt: Schmerzen, Schwellungen, Gefühlsstörungen,
Zahnlockerung, schlechter Geschmack, Blutungen, kloßiges Sprechen,
Kieferklemme oder Gewichtsabnahme. Wichtig bei der Diagnostik der
Mundschleimhautveränderungen ist die klinische Beurteilung durch den
erfahrenen Arzt oder Zahnarzt.“ Auch Prof. Wiltfang betont die
Wichtigkeit der Früherkennung: Bis zu 67 Prozent der Mund- und
Rachenkrebserkrankungen entwickeln sich aus Vorstufen, den so genannten
Präkanzerosen.

Quelle/Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR
Margrit Gehl, Öffentlichkeitsarbeit
Westring 498, 24106 Kiel
Telefon: (0431) 2609260, Telefax: (0431) 26092615

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Internet: www.zahnaerztekammer-sh.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999