Knochenaufbbau durch Knochenspreizung (Bonesplitting, Bonespreading)

Abbildung eines dreieckigen Querschnitts, der die Schichten eines Knochens zeigt, ähnlich der Struktur bei fortgeschrittenem Zahnersatz. Die äußere rosa Schicht stellt das Periost dar, während die innere Schicht mit ihrem schwammartigen Knochen und den kleinen kreisförmigen Formen die Implantattechnologie nachahmt.
Zu schmaler Knochen für eine Implantat

Bei einem zu schmalen Kieferkamm von weniger als 5mm Breite kann ein Implantat nicht so eingesetzt werden, dass es vollständig von Knochen umgeben ist. Als Optionen für den nötigen Knochenaufbau stehen die Anlagerung mit Knochenersatzmaterial, das Knochenblock-Transplantat oder die Knochenspreizung bzw. Knochendehnung zur Verfügung.

Technik der Knochendehnung - Knochenspreizung

Bonspreading
Geplante Trennlinie für eine Bonespreading

Bei der Knochendehnung (Bonespreading) wird bei einem zu schmalen Kieferkamm zunächst mit einem dünnen Bohrer in der Implantatposition eine Bohrung vorgenommen. Anstatt mit aufsteigenden Bohrergrössen den Knochen für das Implantat weg zu bohren, wird beim Bonespreading mit sogenannten Spreadern der Knochen sukzessive aufgedehnt. Die Bonespreader („Knochendehner“) gibt es in aufsteigenden Größen, bis das das gewünschte Implantat passend eingesetzt werden kann.

Voraussetzung für die Knochenspreizung

  • Knochenbreite über 4mm
  • weicher knochen

Knochenspreizung

Bei der Knochenspreizung (Bone Splitting) wird der zu schmale Kiefer in ein wangenseitigen und zungensseitigen Abschnitt getrennt. Es gibt dafür feine Sägen, Trennscheiben oder spezielle Meißel. Es ist aber auch möglich Mikrobohrer auf und ab zu bewegen, bis das ein Spalt im Knochen entsteht. Zum Aufspalten müssen an einer Knochenlamellen noch Entlastungsschnitte vorgenommen werden.

Knochenspreizung Bone Splitting
Knochenspreizung ermöglicht eine Verbreiterung des Kieferkamms

In den nun breiteren Kieferkamm-Abschnitt kann dann das Implantat eingebracht werden. Dafür muss in den tieferen Abschnitten für das Implantat dann normal gebohrt werden. Durch das Spreizen entsteht ein länglicher Spalt und damit auch Lücken und Nischen zwischen Implantat und Knochen, die eventuell mit Knochenspänen oder Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden müssen.

Abbildung eines in Knochen eingebetteten Zahnimplantats. Das schwarz dargestellte Implantat hat eine schraubenartige Struktur mit Rillen und ist in einem Querschnitt von Knochengewebe zu sehen. Diese Darstellung hebt die komplexe Integration des Zahnersatzes in die umgebende Anatomie hervor.
Implantat eingesetzt nach Knochenaufbau durch Knochenspreizung

Viele Implantologen verwenden noch zusätzliche eine Membran, um den Knochenaufbau in Ruhe reifen lassen zu können.

Das Bonesplitting hat einen chirurgisch deutlich höheren Aufwand als das Bonespreading. Die Knochenspreizung ist auch deswegen anspruchsvoll, da durch das Auftrennen der Anteile mit anschließendem Aufdehnen das Risiko besteht, dass die dünnen Knochenwände brechen und damit den Erfolg des Knochenaufbaus gefährden.

Was kosten Bonespreading und Bonesplitting?

Für Bonesprading und Bonesplitting gibt es eine Gebührenposition: GOZ 9130, die je nach Schwierigkeitsgrad mit ca. 200-300€ inkl. möglicher Memabranfxierung etc. zu Buche schlägt. Materialverbrauch wird zusätzlich in Rechnung gestellt.

implantate.com-Fazit

In der Hand des geübten Chirurgen kann eine Knochenspreizung eine Implantatbehandlung  ermöglichen. Gerade bei sehr schmalen Knochen bliebe als Alternative zum Bonespreading  nur das Knochenblocktransplantat infrage.

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Khoury, F., Augmentive Verfahren in der oralen Implantogie. Quintessenz 2009
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Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 04. Juli 2024