Glauser R, Schüpbach P, Gottlow J, Hämmerle CH.;
Clin Implant Dent Relat Res. 2005;7 Suppl 1:S44-51. 

Die Ausbildung einer festen periimplantären Weichgewebsbarriere (periimplant soft tissue barrier, PSTB) ist ein wichtiger Parameter, der zum Schutz vor einer bakteriellen Besiedelung des Implantat-Weichgewebs-Interface beiträgt.

Um die PTSB bei experimentellen Mini-Implantaten aus Titan histologisch zu untersuchen, wurden bei fünf Patienten insgesamt 12 Implantate mit einer oxidierten (n=4), einer geätzten (n=4) und einer maschinierten Oberfläche (n=4) distal von therapeutischen Implantaten eingesetzt. Die Einheilung erfolgte über einen Zeitraum von acht Wochen transmukosal.

Anschließend wurden die experimentellen Implantate mitsamt einem Teil der umliegenden Hartund Weichgewebe wieder entfernt und histologisch untersucht. Die Länge des umgebenden Weichgewebes bestand aus einer epithelialen und einer suprakrestalen Bindegewebsmanschette, die mit der Biologischen Breite gleichgesetzt werden kann und 4,0 mm 4,5 mm maß. Das Epithel war mit der Implantatoberfläche eng verbunden, während die Bindegewebsfasern sich parallel zur Längsachse des Implantats angeordnet hatten. Die Länge der epithelialen Verbindung war bei den Implantaten mit der maschinierten Oberfläche im Vergleich zu den beiden anderen Oberflächen deutlicher ausgeprägt.

Dem entsprechend fiel die Länge der bindegewebigen Verbindung bei den Implantaten mit der oxidierten und säuregeätzten Oberfläche breiter aus als bei den Implantaten mit der maschinierten Oberfläche. 

Schlussfolgerung: Das periimplantäre Weichgewebe, welches sich um die experimentellen Mini-Implantate gebildet hatte, glich der Struktur nach dem Weichgewebe, welches in tierexperimentellen Studien beobachtet werden konnte. Die oxidierten und geätzten Implantatoberflächen verhinderten ein epitheliales Tiefenwachstum zu Gunsten einer breiteren Bindegewebsschicht.