Georges Tawil, DDS, Dsc, OD / Nadim Aboujaoude, DCD / Roland Younan, DCD, DES
Int J Oral Maxillofac Implants 2006; 21:275-282.
Ziel: Implantate, die kürzer als 10 mm sind, können für Bereiche mit begrenzter Knochenhöhe eine langfristige Lösung sein. Ziel dieser Studie war, den Einfluss einiger Prothetikfaktoren auf die Überlebens- und Komplikationsraten zu überprüfen.
Material und Methoden: Zweihundertzweiundsechzig kurze Branemark -Implantate mit maschinierter Oberfläche wurden konsekutiv bei 109 Patienten eingesetzt und durchschnittlich 53 Monate lang beobachtet. Die prothetischen Parameter wurden aufgezeichnet und die Daten auf das Verhältnis von periimplantärem Knochenverlust zu biologischen oder biologisch-mechanischen Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: Relativ selten zeigte sich ein Verhältnis von Krone zum Implantat (C/I) 2 (16,2%). Die Breite der Okklusionsflächen (OT) reichte von 5,4 bis 8,3 mm. Die Gegenbezahnung bestand zumeist aus natürlichen Zähnen, oder festem Zahnersatz auf natürlichen Zähnen oder Implantaten. Eine Okklusion mit normalem bucco-lingualen, maxillar-mandibularen Verhältnis wurde bei 72,7% der Fälle festgestellt. Eine signifikante Differenz zwischen periimplantärem Knochenverlust und dem C/I-Verhältnis oder der Okklusionsfläche wurde nicht korreliert. Weder die Auslegerlänge noch Bruxismus hatten auf den periimplantären Knochenverlust eine signifikante Auswirkung. Der durchschnittliche Knochenverlust lag bei 0,74 0,65 mm. Die Differenz der Komplikationsrate (15% insgesamt) zwischen der Bruxismus-Gruppe und der Gruppe ohne Bruxismus war statistisch nicht signifikant (P = 0,51). Ein Implantat ging bei einem Patienten mit schwerem Bruxismus nach sieben Jahren Funktion verloren.
Diskussion: Erhöhte C/I- und OT-Werte scheinen, in Fällen günstiger Lasteinleitung, keinen großen Risikofaktor darzustellen. Bei 67% der Fälle war die mesiodistale Länge der Prothese geringer als die entsprechende natürliche Zahnlänge, was zu einer besseren Lastverteilung und vorteilhafteren Ergebnissen beigetragen haben mag.
Schlussfolgerung: Kurze Implantate erscheinen langfristig erfolgreiche Lösungen in Bereichen mit reduzierter Knochenhöhe darzustellen, selbst wenn die prothetischen Parameter die normalen Werte überschreiten. Vorausgesetzt die Kraftorientierung und Lastverteilung sind vorteilhaft und die Parafunktion wird kontrolliert.